Priester - der verlorene Beruf?

IWenn der Beruf des Priesters in der modernen Gesellschaft eine Bedeutung haben soll, dann sind die Fragen entscheidend .                                                                                                                                                                                             1.Wie findet die KIrche Zugang zu den Menschen von heute?                                                                                 

Im theologischen Denken wie in der Ausbildung müssten die Ansätze der Psychotherapie, der humanistischen Psychologie  wie der Tiefenpsychologie integriert sein.                                                                Warum sollten bedingunglose Wertschätzung, Einfühlungsvermögen und Authentizität,  eine Psychoanalyse oder eine gleichwertige Selbsterfahrung, die von jedem Psychotherapeuten gefordert sind,               nicht auch für jeden  gelten, der das Evangelium verkünden und sogar Christus vertreten will?  Psychoanalyse verstanden als  als die innere Reinigung von verkehrten Einstellungen und die Befähigung zur bedingungslosen Wertschätzung..Es geht um den ehrlichen Blick in das eigene Herz, psychologisch gesagt um Bewusstwerdung unbewusster Motive und Reaktionen.. Im Evangelium ist von „Umkehr", von Wandlung die Rede.

                                                                          2. Wie werden Menschen  religiös?

In der absoluten Stille der Zen-Praxis erholt sich das Religiöse als Erfahrung, welche den Leib mit einbezieht und die Persönlichkeit verändert. Das Betroffen-sein als die Vertikale der Existenz  tritt in den Vordergrund und wirkt. Die Motivationen und Interessen werden anders, Menschen wandeln sich von innen her, von selbst, was über Appelle und selbst guten Willen nicht geschieht. Sonst bleibt von Kirche nichts als eine  humanitäre, philosophische Gesellschaft,  die mit ihren moralischen Appellen kaum etwas erreicht und schon längst unglaubwürdig geworden ist.                                                                                                                                        3. Welche  Form der Seelsorge greift?

Ich praktiziere auf dieser Grundlage meine Seelsorge auf der Grundalge der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und der spirituellen Selbsterfahrung nach der Art des Zen  seit 40 Jahren  mit dem Ergebnis:

a)    Es kann jeder kommen, ob gläubig oder nichtgläubig.

b)    Es geschieht echte Veränderung bzw. Besserung, Bewältigung  von tief liegenden Konflikten.

c)    Menschen finden Sinn für ihr Leben und zum Glauben, weil sie den Wert des Religiösen für ihr Leben wieder entdecken.

Unter diesen Voraussetzungen wäre es unerheblich, ob sich jemand als unverheiratet oder verheiratet, als Mann oder als  Frau für diesen Beruf bewirbt.So ist es im Zen. Es gibt Zen-Meisterinnen wie Zen-Meister, entscheidend ist neben der theologischen Ausbildung die spirituelle und  menschliche  Qualifizierung.Bei der Diskussion um die priesterliche Lebensweise müsste diese Denkweise um sich greifen, wenn ein haltbares, nachhaltiges Ergebnis zustande kommen soll.   Wer immer in diesem Sinn den Beruf vertritt, braucht sich um seine  Bedeutung  in der modernen Gesellschaft keine Sorgen zu machen. Leider ist Psychotherapie seit Drewermann ein Tabuthema, ebenso abschätzig wird die Praxis des Zen vielfach betrachtet, zumindest sind die meisten Theologen der Meinung, dass man sich um diese Ansätze nicht zu kümmern  bräuchte. Es geht dann weiter in der Kirche und der Welt, wenn  die Quellen, aus denen die wertvollsten Impulse kommen, geöffnet werden. Wege dazu sind  Psychotherapie als bedingusnöose erfahrne Wertschätzung und die Praxis der absoluten Stille.