Wenn ich doch an Gott glauben könnte!

"Wenn ich doch an Gott glauben könnte" sagte der Schauspieler Joachim Fuchsberger, nachdem er seinen Sohn auf tragische Weise verloren hatte. Dabei ist das Religiösen kaum ein Thema in der öffentlichen Diskussion, in den Medien, im Gespräch mit Kollegen . Es ist  ist es ein  Bereich, in dem man unsicher, verlegen reagiert.  Der Psychiater C.G.Jung kommt jedoch aufgrund seiner Forschungen, seiner Arbeit  mit Patienten und  seinen eigenen Erfahrungen zu dem Ergebnis, das jeder Mensch  eine Anlage für das Religiöse hat. Sie ist nur verschüttet und muss erst erschlossen werden.Für ihn ist die religiöse Erfahrung ein Schatz, der einem hilft zu leben, der das Dasein reich, erfüllt und kostbar macht. Es ist der eigentätige Antrieb, der  die stärkste existentielle Kraft  enthält, das Ureigenste, das höchste Selbstbestimmung und Freiheit bedeutet. Die wenigsten sind sich dessen bewusst, dass dieser Raum der  Erfahrung in ihnen  verschüttet ist, aber erschlossen werden kann.                                                                                                                       Gott in der Tiefe der eigenen Existenz.                                                                                                               Man kann Gott nicht beweisen, aber das „Organ" für Gott kann geweckt werden. Es ist ein Impuls, den man nicht unter Druck herbeiführen kann, vielmehr der von sich aus geschieht, wenn ich an mir selbst Interesse habe und mich mir selbst zuwende. Deshalb die Frage:Habe ich Interesse an mir selbst? Der Theologe Paul Tillich spricht von Gott als dem Symbol, das mich unbedingt angeht.   Wenn ich von Gott etwas spüren will, muss ich auf das- achten, was mich zuinnerst berührt.                                                                                            Der Weg zu Gott ist Weg in die eigene Tiefe. Erb eginnt dann, wenn wir uns voll der eigenen, inneren Befindlichkeit zuwenden, den beherrschenden Emotionen und Vorstellungen. Deshalb muss die Frage: Wer bin ich? Und wie bin ich? Vorrang haben vor der Frage: Was muss ich tun? Die Frage, ob ich religiös werde, hängt davon ab, ob ich Interesse an mir selbst habe. Die meisten haben äußerst starkes Interesse an den andern, an deren Sünden und Verfehlungen. Da lohnen sich die Schlagzeilen. Hilfreicher ist es, sich den eigenen Problemen zuzuwenden, wie man selbst daran beteiligt ist, was sie aus einem machen. Es brechen dann tieferliegende Lebensfragen auf. Es entsteht ein Prozess, der sich von selbst weiterentwickelt und die Aufmerksamkeit auf sich zieht., ein Weg der Suche nach einem selbst, was einen im Letzten trägt und zufrieden macht.                                                                                                                                                  Erst aus dem Hunger nach Sinn und nach einem erfüllten Leben,  werden die christlichen Symbole (Weihnachten Wer bin ich?, Ostern Leid, Tod, Aufer-stehung) als Antwort auf die Lebensfragen verstanden sodss das Religiöse eigentätig aufbrechen kann.

Der Wert der Stille
Die Entchristlichung kann umgekehrt werden, wenn die Menschen in ihrer Ganzheit mit Gefühlen, Erleben, Denken, Handeln ernst genommen werden.
Ergriffensein schafft Einheit Wer in Beziehung zu sich selbst kommt, schafft innere Einheit und Einheit untereinander.Die Polarisierung in der Kirche, die emotionsgeladenen, sogar gehässigen Gegensätze können überwunden werden. Es braucht allerdings eine tiefe, überwältigende Erfahrung des eigenen, geistigen Innersten wie sie z.B. im Zen geschieht. Glaubenswahrheiten (Dogmen)werden wieder mit Kraft aufgeladen und bieten die Geborgenheit, die verloren ging. Wenn Glaubenswahrheiten als Antwort auf die Lebensfragen durchgelebt, durchgelitten und durchgedacht Werden, werden sie auch als sinnvoll angenommen.
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