Weihnachten

Am Morgen

Eröffnungsvers                                                                        Vgl. Jes 9, 1.5; Lk1,33

Ein Licht strahlt heute über uns auf, denn geboren ist uns der Herr.

Und man nennt ihn: Starker Gott, Friedensfürst,

Vater der kommenden Welt.

Seine Herrschaft wird kein Ende haben.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,

dein ewiges Wort ist Fleisch geworden,

um uns mit dem Glanz deines Lichtes zu erfüllen.

Gib, dass in unseren Werken widerstrahlt,

was durch den Glauben in unserem Herzen leuchtet.

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

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1. Lesung                                                                                      Jes 62, 11-12

Sieh her, jetzt kommt deine Rettung

Lesung aus dem Buch Jesaja

11Hört, was der Herr bis ans Ende der Erde bekannt macht: Sagt der Tochter Zion: Sieh her, jetzt kommt deine Rettung. Siehe, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her.

12Dann nennt man sie „Das heilige Volk", „Die Erlösten des Herrn". Und dich nennt man „Die begehrte, die nicht mehr verlassene Stadt".

Antwortpsalm                                                                           Ps 97 (96), 1 u. 6.11-12

                R Ein Licht strahlt heute über uns auf: (GL 149, 3)

                geboren ist Christus, der Herr. - R

1             Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. V. Ton

                Freuen sollen sich die vielen Inseln.

6             Seine Gerechtigkeit verkünden die Himmel,

                seine Herrlichkeit schauen alle Völker. - (R)

11           Ein Licht erstrahlt den Gerechten

                und Freude den Menschen mit redlichem Herzen.

12           Ihr Gerechten, freut euch am Herrn,

                und lobt seinen heiligen Namen! - R

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2. Lesung    Tit 3, 4-7

Gott hat uns gerettet aufgrund seines Erbarmens

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus

4Als aber die Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien,

5hat er uns gerettet - nicht weil wir Werke vollbracht hätten, die uns gerecht machen können, sondern aufgrund seines Erbarmens - durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist.

6Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter,

7damit wir durch seine Gnade gerecht gemacht werden und das ewige Leben erben, das wir erhoffen.

Ruf vor dem Evangelium     Vers: Lk 2, 14

Halleluja. Halleluja.

Verherrlicht ist Gott in der Höhe,

und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

Halleluja.

Ruf vor dem Evangelium                                                              Vers: Lk 2, 14

Halleluja. Halleluja.

Verherrlicht ist Gott in der Höhe,

und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

Halleluja.

Evangelium   Lk 2, 15-20

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

15Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ.16So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.17Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.18Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.20Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

Aus der Nacht in den Tag

Wir sind heute, an diesem Morgen des Weihnachtstages, wie die Hirten von Bethlehem aufgebrochen und  wie sie voller Erwartung auf das, was uns Gott an diesem Tag zeigen wird. Die Morgendämmerung hat etwas Eigenes an sich, einen bestimmten Reiz. Man sieht kaum Menschen auf den Straßen. Es  ist  noch ruhig, die Welt mit ihrem Lärm  ist noch nicht erwacht. Es ist eindrucksvoll und wohltuend zu erleben, wie die Dunkelheit langsam weicht und die Dinge ihre Farben bekommen.                                     Wir gehen gerne in diesen Tag hinein.                                                                                                           Der Gang der Hirten, unser Kirchgang heute ist  ein Bild für unseren Weg des Glaubens, für das Leben, das wir zu bestehen haben. Wir kommen aus der Nacht und gehen in den Tag. Nacht, das war die Zeit, wo wir von uns nichts wussten. Nacht, das ist die Finsternis um uns: die Augenblicke, wo wir nicht mehr weiter können, wo wir meinen, jetzt sei alles, was wir einmal erhofften, zu Ende. Nacht ist, wenn uns Angst und Vorstellungen quälen, wenn wir zermürbt werden von den Konflikten, wenn alles aussichtslos erscheint.                                                                                                                                           In der Nacht ist uns manches Licht aufgeleuchtet. Ein gutes Wort, bei dem  wir uns verstanden wussten, ein guter Mensch, der uns begegnete, der uns im Nachhinein wie ein Engel erschien. Wenn wir auf diese Zeit zurückblicken: wir reiben uns die Augen und staunen, dass es möglich war. Und jetzt sind wir unterwegs. Wir brauchen uns nicht mehr sorgen und uns bedrücken lassen, was damals war; kein Vorwurf von außen und von innen ist berechtigt: Wir dürfen die Welt der Dunkelheit einfach zurücklassen und in den Tag hineingehen. Die ersten Christen sagten für diesen Vorgang oder besser gesagt für diesen Fort- Schritt,   „wieder geboren, Joh,3,3) oder „aus Gott geboren"(Joh1,13). Wir haben mit diesem Fort-Schritt Neuland betreten. Es wird Tag in unserem Leben und auch in der Welt um uns her; so wie wir in der Morgendämmerung die Häuser, Bäume, Menschen immer deutlicher wahrnehmen, so sehen wir auch auf unserem inneren Weg so nach und nach die Dinge um uns, die Verwicklungen, in denen wir steckten, und die Mauern, die uns einsperrten, die Ungeheuer, die uns bedrohten, in einem neuen Licht.   Die ersten Christen sagten, dass es für sie Tag wird in der Welt (Vgl. Röm 13, 11- 12). Sie sahen Christus als die Sonne, die aufgeht und nicht aufzuhalten ist. Es ist seine Güte und Menschenfreundlichkeit (Tit 3,4). Christus wurde erfahren als das Licht, das jedes Menschenleben hell macht (Joh 1,9), auch das armseligste und erbärmlichste.                                                                                                                           So ist der heutige Tag das Fest des Lichtes, außen und innen. Die längste Nacht im Jahreskreis ist vorüber,  ein Grund zum Feiern.                                                                                                                       Und erst wenn ein Mensch sagen kann: die längste Nacht in. meinem Leben ist vorbei, die Tage werden länger! Die Tage, wo ich froh sein kann wie noch nie in meinem Leben, wo mir Wunder begegnen; wo ich wie in dieser Jahreszeit darauf vertrauen darf, dass das Licht stärker wird als die Finsternis, dass es einfach geschieht, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag; eine Zeit, eine Zukunft, die mir nicht feindlich ist, die sogar mir gehört. Uns wird es gehen wie den Hirten, die fanden, was sie gesucht haben, die aus dem Staunen nicht mehr herauskommen  und Gott preisen, weil sie der Verheißung der Nacht vertrauten.                                                                                

Gabengebet

Himmlischer Vater,                                                                                                                                                                                                                                                                                             erfülle die Gaben dieser Erde mit deinem Segen,

damit sie das Geheimnis dieses Tages darstellen:

Wie Christus

als neugeborener Mensch und als wahrer Gott

vor uns aufleuchtet,

so lass uns durch diese irdische Speise

das göttliche Leben empfangen.

Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

 

 

Kommunionvers                                                                                        Vgl. Sach 9, 9

Juble laut, Tochter Zion, jauchze, Tochter Jerusalem,

siehe, dein König kommt zu dir, der Heilige, der Heiland der Welt.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,

die Menschwerdung deines Sohnes

erfülle uns mit Freude und Dank.

Lass uns dieses unergründliche Geheimnis

im Glauben erfassen und in tätiger Liebe bekennen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

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