6.Sonntag C 16.02.2025

 

EröffnungsversPs 31 (30), 3-4
Sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich rettet.
Denn du bist mein Fels und meine Burg;
um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.
Ehre sei Gott, S. 365 f.
Tagesgebet

Gott, du liebst deine Geschöpfe,
und es ist deine Freude,
bei den Menschen zu wohnen.
Gib uns ein neues und reines Herz,
das bereit ist, dich aufzunehmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Z

Erste LesungJer 17, 5-8

Verflucht, wer auf Menschen vertraut; gesegnet, wer auf den Herrn vertraut
Lesung
aus dem Buch Jeremía.

5So spricht der Herr:
Verflucht der Mensch, der auf Menschen vertraut,
auf schwaches Fleisch sich stützt
und dessen Herz sich abwendet vom Herrn.
6Er ist wie ein Strauch in der Steppe,
der nie Regen kommen sieht;
er wohnt auf heißem Wüstenboden,
im Salzland, das unbewohnbar ist.
7Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut
und dessen Hoffnung der Herr ist.
8Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist
und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt:
Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt;
seine Blätter bleiben grün;
auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge,
er hört nicht auf, Frucht zu tragen.
AntwortpsalmPs 1,1-2.3.4 u. 6 (Kv: vgl. Jer 17, 7)
Kv Gesegnet, wer auf den Herrn vertraut. - KvGL 31,1
1Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /
nicht auf dem Weg der Sünder steht, *
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2sondern sein Gefallen hat an der Weisung des Herrn, *
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. - (Kv)
3Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut, *
es wird ihm gelingen. - (Kv)
4Nicht so die Frevler: *
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
6Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, *
der Weg der Frevler aber verliert sich. - Kv

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Zweite Lesung1 Kor 15, 12.16-20

Wenn Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.
Schwestern und Brüder!
12Wenn aber verkündet wird,
dass Christus von den Toten auferweckt worden ist,
wie können dann einige von euch sagen:
Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht?
16Denn wenn Tote nicht auferweckt werden,
ist auch Christus nicht auferweckt worden.
17Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist,
dann ist euer Glaube nutzlos
und ihr seid immer noch in euren Sünden;
18und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren.
19Wenn wir allein für dieses Leben
unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben,
sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.
20Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden
als der Erste der Entschlafenen.
Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Lk 6, 23ab
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Freut euch und jubelt!
Euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Halleluja.
n.

EvangeliumLk 6, 17.20-26

Selig, ihr Armen! - Weh euch, ihr Reichen!
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jener Zeit
17 stieg Jesus mit den Zwölf den Berg hinab.
In der Ebene
blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen
und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem
und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon
18a  waren gekommen.
20Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger
und sagte:
Selig, ihr Armen,
denn euch gehört das Reich Gottes.
21Selig, die ihr jetzt hungert,
denn ihr werdet gesättigt werden.
Selig, die ihr jetzt weint,
denn ihr werdet lachen.
22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen
und wenn sie euch ausstoßen
und schmähen
und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.
23Freut euch und jauchzt an jenem Tag;
denn siehe, euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.
24Doch weh euch, ihr Reichen;
denn ihr habt euren Trost schon empfangen.
25Weh euch, die ihr jetzt satt seid;
denn ihr werdet hungern.
Weh, die ihr jetzt lacht;
denn ihr werdet klagen und weinen.
26Weh, wenn euch alle Menschen loben.
Denn ebenso haben es ihre Väter
mit den falschen Propheten gemacht.

Die äußere Armut -der innere Reichtum

Wir tun uns schwer mit diesen Aussagen. Wir gehören nicht zu denen, die arm sind. Eher sind es schon die, welche als Flüchtlinge zu uns kommen oder kommen wollen. Viele, die heute in Länder abseits unseres Wohlstands reisen und die Verhältnisse dort kennen lernen, kommen sehr nachdenklich zurück über den Überfluss bei uns im Vergleich zum dortigen Elend und sind tief beeindruckt, wie einfach, bedürfnislos und zufrieden diese Menschen leben, von denen die meisten gar keine Christen sind. Nehmen wir aber die Worte Jesu ernst, dann müssten wir eigentlich das Leben von der ganz anderen Seite betrachten und gestalten als von unserem gesicherten Wohlstand aus. Es scheint alles in Abrede gestellt zu werden, was unser Leben erträglich, angenehm und erstrebenswert macht. Wir wollen aber gar nicht hungern und auch nicht weinen, wenn es nicht nötig ist, am allerwenigsten wollen wir abgelehnt und gehasst, schon eher anerkannt und gelobt werden. Von der Botschaft Jesu bleibt nicht mehr viel übrig außer Ratlosigkeit und ein schlechtes Gewissen. So scheint der nächste Schritt nicht mehr gar so weit, dass man vom Christentum Abschied nimmt.

O,das Glück 

                                                                                                                                                                                                                                               Es wäre aber ein Missverständnis, Jesu verlange von uns, die negativen Seiten des Daseins zu wählen, um sich und den andern die Freude am Leben zu verderben. Was Jesus hier ausspricht, ist eine Seligpreisung. Das heißt Bejahung des Lebens im höchsten Grad. Eine andere Übersetzung für „selig": lautet O, das Glück! Wie groß ist das Glück eines Menschen, der arm, aber von Gott ergriffen ist. Was wir anstreben sollen, ist nicht der Mangel, sondern die Fülle. Es geht nicht um einen Verzicht, der unser Leben schwerer macht oder sogar unerträglich, sondern um einen Gewinn, der das Streben nach äußerem Besitz relativiert und sogar überflüssig macht. Gesucht ist eine Wandlung von innen her. Alles, was einem bisher so wichtig war, wofür man Zeit und Geld geopfert hat, wird dadurch unbedeutend und neue Prioritäten treten in den Vordergrund. Es ist ein Weg der Lebensbejahung, der ganz andere Akzente setzt als allgemein üblich sind.Wir kennen die Erzählung vom reichen Zöllner Zachäus, der eine solche Umkehrung seiner Welt erfahren hat.(Lk19,1-20). Der erste Schritt ist die Begegnung mit Jesus, als dieser ihn vom Baum herunterholt, sein Gast sein will und ihn vor allen bevorzugt. Seine Freude ist so groß, dass ihm das Geld, sein Ein und Alles zur Nebensache wird, dass er die Hälfte davon weggibt und vieles andere mehr..

Ein überzeugendes Beispiel: Franziskus von Assisi

 Für Armut steht in der Geschichte des Christentums wie kein anderer der Name des heiligen Franziskus.  Seine Liebe zur Armut ist nicht zu verstehen ohne den inneren Reichtum seiner Persönlichkeit. In den Lebensbeschreibungen ist von der Liebe zur Braut, von der kostbaren Perle, vom gefundenen Schatz, von den Herrlichkeiten des einfachen Lebens die Rede. Dies ist etwas anderes als eine sozialkritische  Idee, die er fanatisch verwirklichen will. Es stehen Erfahrungen dahinter, welche diese Bezeichnungen verdienen. Am Anfang wird von  einem Ereignis berichtet, das ihn auf die neue Spur bringt. Als er mit seinen Freunden auf dem nächtlichen Heimweg ist, bleibt er plötzlich stehen. Es heißt: denn Gott hatte ihn berührt. Als die anderen ihn sehen, ist er wie in einen anderen Menschen verwandelt. Sie fragen ihn, woran er denn gedacht habe, etwa an eine Braut." Ja an eine Frau, sagte er," so schön, so reich, so edel, wie er sie euch nicht vorstellen könnt". Das war nicht geflunkert und nicht zum Spaß gesagt. Um die Wichtigkeit der Aussage noch hervorzuheben, heißt es in dem Bericht weiter: „Er sagte dies aus göttlicher Eingebung; denn seine Braut war die wahre Gottesnähe, der er sich ergeben wollte. Sie war edler, reicher und schöner durch ihre Armut als jede andere Frau". Franziskus wählt nicht den Mangel, nicht die harte Lebensweise als solche, sondern er entscheidet sich für die intensive, beglückende Gotteserfahrung, die mit der Armut einher geht. Er erlebt etwas Gewaltiges, Schönes und Edles, sodass sich für ihn alles, was ihn bisherig angezogen hatte, in nichts auflöst: Ein Leben in Wohlstand und Üppigkeit, die Beliebtheit bei seinen Freundeen im Ort, seine Zukunftspläne, ein Schloss zu besitzen, ein Herr zu sein. Franziskus hat für sich erfahren, dass das Glück der Nähe Gottes die innere Loslösung von allem Besitz wie selbstverständlich einschließt und umgekehrt, dass die bewusst gelebte Armut die Nähe Gottes hervorruft.Die Seligkeit des Heiligen

Es ist das Erleben der „Süße", des „inneren Erglühens", des Jubels, des Erfüllt seins, des Ergriffenseins, welche alle anderen Motive und Begehrlichkeiten in den Schatten stellt und verblassen lässt, eine Motivation, die weiter lockt und weitertreibt. Er ist von Gott ergriffen und geprägt. Weil Gott anders ist, wird er anders als seine Freunde und Landsleute. Er passt nirgends mehr hinein. Er muss das Schicksal eines Ausgestoßenen erleiden. Dann trifft es auf ihn zu, dass er hungert, dass er verlacht, dass er zum Gerede, zum Gespött und zum Gelächter der Stadt wird. Genau in diesem Außendasein wächst seine innere Kraft und sein erfüllt sein von Gott.Franziskus ist nach wie vor eine Figur, welche Menschen unserer Zeit anzieht. Er hat viele Bewunderer aber wenig Nachfolger. Es fehlt einfach an einem konkreten Weg der Umsetzung. Gefordert ist nicht ein radikaler Willensentschluss, mit dem wir von heut auf morgen unser ganzes Vermögen hergeben. Vielmehr führt es dann zu der verlangten Kehrtwendung, wenn wir anfangen, in uns hineinzuhorchen, unser Inneres überprüfen nach dem, was echt ist, was zu uns gehört und was nicht. Wir dürfen fragen: Was bereichert mich? Was macht mich auf die Dauer froh und zufrieden? Gesucht ist der innere Reichtum, der einen ganz und gar ausfüllt. Es gilt, die Aufmerksamkeit, das Interesse und die Energie von außen nach innen zu lenken. Auf diesem Weg wird man den Schatz im Acker finden, um dessentwillen man doch vieles aufgeben kann. Denn nur der innere Reichtum macht die äußere Armut wertvoll. 

Fürbitten 

Zur Eucharistiefeier   Herr, ich bringe vor dich, womit ich dich ersetzen wollte und wo ich mehr auf die eigene Kraft vertraut habe, als auf deine Größe und deine Güte. Hilf mir zu einem armen Herzen, das hungert nach dir allein.

Glaubensbekenntnis

Gabengebet

Barmherziger Gott,das heilige Opfer reinige uns von Sündenund mache uns zu neuen Menschen.Es helfe uns, nach deinem Willen zu leben,damit wir den verheißenen Lohn erlangen.Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation, S. 420 ff.

KommunionversVgl. Ps 78 (77), 29-30                                                                                                                                                                                                                                      Alle aßen und wurden satt; er gab ihnen, was sie begehrten.Ihr Verlangen wurde erfüllt.Oder:Joh 3, 16Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,sondern das ewige Leben hat.

Schlussgebet

Gott, du Spender alles Guten,du hast uns das Brot des Himmels geschenkt.Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise,die unser wahres Leben ist.Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Schlussgebet
Gott, du Spender alles Guten,
du hast uns das Brot des Himmels geschenkt.
Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise,
die unser wahres Leben ist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.y