Zweiter Fastensonntag B


Eröffnungsvers
Ps 27 (26), 8-9
Mein Herz denkt an dein Wort: Sucht mein Angesicht!
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir.
Tagesgebet
Gott, du hast uns geboten,
auf deinen geliebten Sohn zu hören.
Nähre uns mit deinem Wort
und reinige die Augen unseres Geistes,
damit wir fähig werden,
deine Herrlichkeit zu erkennen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ERSTE Lesung ( Gen 22, 1-2.9a.10-13.15-18)

Das Opfer des Vaters Abraham (Messbuch: Erstes Hochgebet)
Lesung aus dem Buch Genesis
In jenen Tagen
1stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
2Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
9aAls sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar und schichtete das Holz auf.
10Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
11Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
12Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten.
13Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit den Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
15Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
16und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,
17will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.
18Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.

Antwortpsalm
Ps 116 (115), 10 u. 15.16-17. 18-19 (R: vgl. 9) R Ich gehe meinen Weg vor Gott im Land der Lebenden. - R 10 Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte:Ich bin so tief gebeugt. 15 Kostbar ist in den Augen des Herrn das Sterben seiner Frommen - (R) 16 Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. Du hast meine Fesseln gelöst. 17 Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen und anrufen den Namen des Herrn. - (R) 18 Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen offen vor seinem ganzen Volk, 19 in den Vorhöfen am Hause des Herrn, in deiner Mitte, Jerusalem. Ich gehe meinen Weg vor Gott im Land der Lebenden.

 

Zweite Lesung Röm 8, 31b-34

Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer                                                                             Brüder! 31b Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? 32Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht.34Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.

 

Ruf vor dem Evangelium
Lob dir, Christus, König und Erlöser! - R
Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters:
Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.
Lob dir, Christus, König und Erlöser!

Evangelium Mk 9, 2-10

Aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn


+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
2nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt;
3seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.
4Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus.
5Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.
6Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen.
7Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.
8Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus.
9Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei.
10Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

Das Licht der unbekannten Farbe

Heute wird uns eine Geschichte erzählt, die viele eher für eine Fantasie der Jünger, für einen Traum oder für eine Legende halten als für ein reales Ereignis, das uns etwas angeht. Es beginnt damit, dass sich Jesus mit mit Petrus, Johannes und Jakobus in die Einsamkeit zurückzieht. Es wird betont "auf einen hohen Berg" und dass nur diese drei dabei sind. Allem Anschein nach geht es Jesus darum, den engsten Vertrauten etwas ganz Persönliches zu offenbaren, das nur sie erfahren und worüber sie schweigen sollten. Wir erinnern uns an jene Szene, in der Jesus an seine Jünger die Frage stellt: „Wer bin ich?" und von Petrus die Antwort erhält: „Du bist der Messias" (Mk 8,29), : „Du bist der Sohn des lebendigen Gottes"(Mtt16, 17). Aber wissen wir heute damit schon, wer Jesus ist? Gerade für unsere Zeit scheinen Begriffe, in denen das Wort "Gott" vorkommt, hohl und leer geworden zu sein. Entscheidend ist, ob wir damit eine Erfahrung verbinden können, ob der Name in uns etwas auslöst.                                                                                                                                                          Die rätselhafte Erscheinung
Was auf dem Berg geschieht, kann der Erzähler schlecht in Worte fassen. „Er wurde vor ihren Augen verwandelt. Seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann"(Mk 9,2). Es ist eine Farbe, die es in unserer gewohnten Umgebung nicht gibt, eine Eigenschaft, für die geläufige Bezeichnungen nicht ausreichen, eine Erscheinung, die menschliche Vorstellungen übersteigt. Der französische Journalist André Frossard, der völlig atheistisch aufgewachsen war, hatte eine Vision, die ihn in einer Viertelstunde zum gläubigen Christen machte. Um das Erlebte zu schildern, so berichtet er, geht es ihm wie einem Maler, der unbekannte Farben schaut, aber mit seinen bescheidenen Möglichkeiten nicht imstande ist, sie zu malen.
Es ist eine Kraft am Werk, die keine billige Erklärung zulässt, sondern als das unaussprechliche und nicht beschreibbare Wesen Jesu verstanden werden kann.
Matthäus fügt noch hinzu: „Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne"(Mt17,2).
Hier kann uns noch eher ein Zugang eröffnet werden.                                                                                         Die strahlenden Gesichter
Wir kennen strahlende Gesichter am Bahnhof, wenn der ersehnte Mensch auftaucht; wir kennen die leuchtenden Augen der Kinder an Weihnachten und am Geburtstag, wir kennen die Augen, die sich in Liebe gefunden haben. Das erste Lächeln eines Neugeborenen bezeichnen viele Mütter und Väter als das schönste und wichtigste Geschenk ihres Lebens.
Ohne Zweifel ist hier ein Licht am Werk, das anders ist als das Licht des Tages oder
das einer Glühbirne. Es ist ein Licht, das die Herzen zutiefst berührt und bezaubert, das Atmosphäre schafft und die Stimmung verändert. Wenn nun das Gesicht Jesu wie die Sonne leuchtet, dann übertrifft das alles, was je ein Lächeln, was je strahlende Augen und Gesichter empfunden oder ausgelöst haben. Es ist das innere Licht in Jesus selbst, es ist das Licht der Liebe, das uns leuchtende Augen widerspiegeln, es ist das Licht Gottes. Es ist so stark wie die Sonne selbst.Im Grunde wird nach außen sichtbar, was die Stimme aus der Wolke sagt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören"(Mk, 97).
Was Jesus in sich trägt, sein Ureigenstes, das er „Vater" nennt, hat sich geäußert, ist nach außen durchgebrochen. Es ist ein absolutes Ja: Jubel, Dichte, Nähe, Erfüllung, alles, was Menschen je an Liebe erfahren.
Seine Begleiter sind im Innersten betroffen und hingerissen. Petrus kann nur sagen: "Es ist gut, dass wir hier nd"(Mk9, 5). Es ist wunderbar, ein Glück, dass man vor Freude weinen könnte.
Seine Worte sind eher ein Gestammel. Die Jünger wissen nicht, was sie sagen sollen.                                     Die  Furcht
Aber da ist noch ein Satz, der  zunächst etwas ratlos macht. "Sie waren vor Furcht ganz benommen"(Mk 9,7). Wenn die Freude schon so groß ist, was soll da noch die Furcht? Ist es nicht so, dass Angst lähmt und die Freude vertreibt?
Hier dürfen wir die Erfahrungen anderer mit heranziehen, vor allem derer, die uns als die großen Meister der christlichen Glaubensgeschichte bekannt sind. Vom heiligen Franziskus wird berichtet, er habe vor dem Kreuz in dem Kirchlein S. Damiano die Stimme des Gekreuzigten vernommen: "Franziskus, stelle mein Haus wieder her!" Als er dann bebend und staunend seine Zustimmung gibt, erfüllten ihn eine "so hohe Freude und ein so wundersames Licht wegen der Ansprache, die ihm zuteil geworden, dass er in seiner Seele wahrhaft Christus den Gekreuzigten empfand, der zu ihm redete". Dies bedeutet aber, dass er auch dessen Schmerz wahrnahm. "Sein Herz wurde wund und weich", so heißt es einige Zeilen weiter, "wenn er an das Leiden des Herrn Jesus dachte". Es war aber zugleich der Schmerz über sein eigenes, durchkreuztes, ungelöstes Leben. Die Wucht dieses Geschehens hatte sein Inneres geöffnet und ihn mit seinen Dunkelheiten in Berührung gebracht. Mit diesem Schatten hatte er sein Leben lang zu ringen.                                                                                             Dem Licht und dem Schatten ausgesetzt
So ähnlich könnte es auch bei den drei Jüngern auf dem Berg gewesen sein. Hier könnte ein Schlüssel liegen zu der schwer verständlichen Furcht. Jesus stellt die Vorgänge auf dem Berg in die Nähe seines Todes und seiner Auferstehung, zu jenem Ereignis, das seine Jünger am wenigstens verstanden, das sie aber am schwersten erschüttert und verändert hat.
Die Wandlung vollzog sich in ihnen nicht dadurch, dass sie mit eisernem Willen gegen sich selbst vorgingen, sondern weil sie dem Licht und dem Schatten ihres Lebens unmittelbar ausgesetzt wurden.
Auf diesem Hintergrund dürfen wir den heiligen Franziskus sehen. An einer Stelle wird berichtet, wie ihn die "Süße", das Hingerissen Sein von der Nähe Gottes, immer weiter lockte. Doch darf man dabei nicht vergessen, dass er immer wieder von der dunklen Seite geplagt wurde. Das Licht von San Damiano war aber doch mächtiger als alles andere und wurde zur Quelle, die ihn fortlaufend zu neuen Ideen anregte und für jeden Verzicht belohnte.

Das Taborlicht
Unsere Chance und unsere Verheißung besteht darin, an das Licht in uns heranzukommen, das vom Antlitz Jesu ausging. In der großen Tradition der Mystiker wird es nach dem Berg, auf dem die Verklärung stattfand, „Taborlicht" genannt. Es ist eine Kraft ganz in der Tiefe des Herzens, die uns auch in schwierigen Situationen lächeln lässt. Diese Tiefe aufzuspüren beginnt damit, dass wir den Blick nach innen lenken, zunächst nur schauen, was ist, uns  nur betreffen lassen von dem, was uns inspiriert und bereichert und von dem, was uns Angst macht. Auf diese Weise werden wir den Funken des Taborlichtes entdecken, und es geschieht etwas in uns. Wir werden ruhiger, gelassener, freudvoller, erfüllter. Vieles schwindet, was uns bisher bestimmt, gequält und bedrückt hat. Wir werden andere Menschen. Wir werden dem ähnlich sein, der auf dem Berg verwandelt wurde.Uns ist versprochen: Unsere Gesichter werden leuchten vor Freude und Liebe jetzt schon erkennbar , dann einmal so stark wie die Sonne nach der alten Verheißung:"Die Gerechten werden leuchten wie die Sonne strahlt."

Glaubensbekenntnis
Fürbitten:
Fastenzeit

Gabengebet
Herr, das Opfer, das wir feiern,
nehme alle Schuld von uns.
Es heilige uns an Leib und Seele,
damit wir uns in rechter Weise
auf das Osterfest vorbereiten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation vom 2. Fastensonntag

Kommunionvers
Mt 17, 5
Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe:
Auf den sollt ihr hören.

Schlussgebet

Herr,
du hast uns im Sakrament
an der Herrlichkeit deines Sohnes Anteil gegeben.
Wir danken dir,
dass du uns schon auf Erden teilnehmen lässt
an dem, was droben ist.
Durch Christus, unseren Herrn.

 


Eröffnungsvers
Ps 27 (26), 8-9
Mein Herz denkt an dein Wort: Sucht mein Angesicht!
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir. 
Tagesgebet
Gott, du hast uns geboten,
auf deinen geliebten Sohn zu hören.
Nähre uns mit deinem Wort
und reinige die Augen unseres Geistes,
damit wir fähig werden,
deine Herrlichkeit zu erkennen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
 
ERSTE Lesung
Gen 22, 1-2.9a.10-13.15-18
Das Opfer des Vaters Abraham (Messbuch: Erstes Hochgebet)
Lesung aus dem Buch Genesis
In jenen Tagen
1stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
2Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
9aAls sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar und schichtete das Holz auf.
10Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
11Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
12Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten.
13Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit den Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
15Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
16und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,
17will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.
18Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.
 
 
Antwortpsalm
Ps 116 (115), 10 u. 15.16-17. 18-19 (R: vgl. 9)

R Ich gehe meinen Weg vor Gott 
(GL 528, 3)
          im Land der Lebenden. - R
10 Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich
sagte:
VI. Ton


Ich bin so tief gebeugt.
15 Kostbar ist in den Augen des Herrn
das Sterben seiner Frommen - (R)
16 Ach Herr, ich bin doch dein Knecht,
         dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd.
Du hast meine Fesseln gelöst.
17 Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen
und anrufen den Namen des Herrn. - (R)
18 Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen
offen vor seinem ganzen Volk,
19 in den Vorhöfen am Hause des Herrn,
in deiner Mitte, Jerusalem.
       R Ich gehe meinen Weg vor Gott
         im Land der Lebenden.
 
 ZWEITE Lesung
Röm 8, 31b-34
Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer Brüder! 31bIst Gott für uns, wer ist dann gegen uns?32Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht.34Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.
 
Ruf vor dem Evangelium
Lob dir, Christus, König und Erlöser! - R
Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters:
Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.
Lob dir, Christus, König und Erlöser!
 
Evangelium
Mk 9, 2-10
Aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
2nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt;
3seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.
4Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus.
5Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.
6Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen.
7Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.
8Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus.
9Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei.
10Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

 

 

Das Licht der unbekannten Farbe

Heute wird uns eine Geschichte erzählt, die viele eher als Fantasie der Jünger, als Traum oder als Legende abtun möchten als sie anzunehmen als eine Gegebenheit, die uns etwas angeht. Es beginnt damit, dass sich Jesus mit den engsten Vertrauten, mit Petrus, Johannes und Jakobus in die Einsamkeit zurückzieht. Es wird betont auf einen „hohen Berg" und dass nur diese drei dabei sind. Allem Anschein nach geht es Jesus darum, ein Geheimnis, etwas ganz Persönliches zu offenbaren, das nur sie erfahren und wovon sie niemand etwas mitteilen dürfen. Wir erinnern uns an jene Szene, in der Jesus an seine Jünger die Frage stellt: „Wer bin ich?" und von Petrus die Antwort erhält: „Du bist der Messias" (Mk 8,29), bei Matthäus sagt Petrus sogar: „Du bist der Sohn des lebendigen Gottes"(Mtt16, 17). Aber wussten die Jünger damals und wissen wir heute damit schon wirklich, wer Jesus ist? Gerade für unsere Zeit scheinen Begriffe, die mit Gott zu tun haben, hohl und leer geworden zu sein. Entscheidend ist, ob wir damit eine Erfahrung verbinden können, ob ein Name in uns etwas auslöst.
Was auf dem Berg geschieht , kann der Erzähler schlecht in Worte fassen. „Er wurde vor ihren Augen verwandelt. Seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann"(Mk 9,2). Es ist eine Farbe, die es in unserer gewohnten Umgebung nicht gibt, eine Eigenschaft, für die geläufige Bezeichnungen nicht ausreichen, eine Erscheinung, die menschliche Vorstellungen übersteigt. Der französische Journalist André Frossard, der völlig atheistisch aufgewachsen war, hatte eine Vision, die ihn in einer Viertelstunde zum gläubigen Christen machte. Um das Erlebte zu schildern, so berichtet er, geht es ihm wie einem Maler, der unbekannte Farben schaut, aber mit seinen bescheidenen Möglichkeiten nicht imstande ist, sie zu malen.
Es ist eine Kraft am Werk, die keine billige Erklärung zulässt, sondern als das unaussprechliche und nicht beschreibbare Wesen Jesu verstanden werden kann.
Matthäus fügt noch hinzu: „Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne"(Mt17,2).
Hier kann uns noch eher ein Zugang eröffnet werden.
Wir kennen strahlende Gesichter am Bahnhof, wenn der ersehnte Mensch auftaucht; wir kennen die leuchtenden Augen der Kinder an Weihnachten und am Geburtstag, wir kennen die Augen, die sich in Liebe gefunden haben. Das erste Lächeln eines Neugeborenen bezeichnen viele Mütter und Väter als das schönste und wichtigste Geschenk ihres Lebens.
Ohne Zweifel ist hier ein Licht am Werk, das anders ist als das Licht des Tages oder
das einer Glühbirne. Es ist ein Licht, das die Herzen zutiefst berührt und bezaubert, das Atmosphäre schafft und die Stimmung verändert.
Wenn nun das Gesicht Jesu wie die Sonne leuchtet, dann übertrifft das alles, was je ein Lächeln, was je strahlende Augen und Gesichter empfunden oder ausgelöst haben. Es ist das innere Licht in Jesus selbst, es ist das Licht der Liebe, das uns leuchtende Augen widerspiegeln. Es ist so stark wie die Sonne selbst.
Im Grunde wird nach außen sichtbar, was die Stimme aus der Wolke sagt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören"(Mk, 97).
Was Jesus in sich trägt, sein Ureigenstes, das er „Vater" nennt, hat sich geäußert, ist nach außen durchgebrochen. Es ist ein absolutes Ja: , Jubel, Dichte, Nähe, Erfüllung, alles, was Menschen je an Liebe erfahren.
Seine Begleiter sind im Innersten betroffen und hingerissen. Petrus kann nur sagen: "Es ist gut, dass wir hier sind"(Mk9, 5). Es ist wunderbar. Ein Glück, das man vor Freude weinen könnte.
Seine Worte sind eher ein Gestammel. Die Jünger wissen nicht, was sie sagen sollen.
Aber da ist noch ein Satz, der uns zunächst etwas ratlos macht. "Sie waren vor Furcht ganz benommen"(Mk 9,7). Wenn die Freude schon so groß ist, was soll da noch die Furcht? Ist es nicht so, dass Angst lähmt und die Freude vertreibt?
Hier dürfen wir die Erfahrungen anderer mit heranziehen, vor allem derer, die uns als die großen Meister der christlichen Glaubensgeschichte bekannt sind. Vom heiligen Franziskus wird berichtet, er habe vor dem Kreuz in dem Kirchlein S. Damiano die Stimme des Gekreuzigten vernommen: "Franziskus, stelle mein Haus wieder her!" Als er dann bebend und staunend seine Zustimmung gibt, erfüllten ihn eine "so hohe Freude und ein so wundersames Licht wegen der Ansprache, die ihm zuteil geworden, dass er in seiner Seele wahrhaft Christus den Gekreuzigten empfand, der zu ihm redete". Dies bedeutet aber, dass er auch dessen Schmerz wahrnahm. "Sein Herz wurde wund und weich", so heißt es einige Zeilen weiter, "wenn er an das Leiden des Herrn Jesus dachte". Es war aber zugleich oder sogar eher der Schmerz über sein eigenes, durchkreuztes, ungelöstes Leben. Die Wucht dieses Geschehens hatte sein Inneres geöffnet und ihn mit seinen Dunkelheiten in Berührung gebracht. Mit diesem Schatten hatte er sein Leben lang zu ringen.
So ähnlich könnte es auch bei den drei Jüngern auf dem Berg gewesen sein. Hier könnte ein Schlüssel liegen zu der schwer verständlichen Furcht. Jesus stellt die Vorgänge auf dem Berg in die Nähe seines Todes und seiner Auferstehung, zu jenem Ereignis, das seine Jünger am wenigstens verstanden, das sie aber am schwersten erschüttert und verändert hat.
Die Wandlung vollzog sich in ihnen nicht dadurch, dass sie mit eisernem Willen gegen sich selbst vorgingen, sondern weil sie dem Licht und dem Schatten ihres Lebens unmittelbar ausgesetzt wurden.
Auf diesem Hintergrund dürfen wir den heiligen Franziskus sehen. An einer Stelle wird berichtet, wie ihn die "Süße", das Hingerissen Sein von der Nähe Gottes, immer weiter lockte. Doch darf man dabei nicht vergessen, dass er immer wieder von der dunklen Seite geplagt wurde. Das Licht von San Damiano war aber doch mächtiger als alles andere und wurde zur Quelle, die ihn fortlaufend zu neuen Ideen anregte und für jeden Verzicht belohnte.
Unsere Chance und unsere Verheißung besteht darin, an das Licht in uns heranzukommen, das vom Antlitz Jesu ausging. In der großen Tradition der Mystiker wird es nach dem Berg, auf dem die Verklärung stattfand, „Taborlicht" genannt. Es ist eine Kraft ganz in der Tiefe des Herzens, die uns auch in schwierigen Situationen lächeln lässt. Diese Tiefe aufzuspüren beginnt damit, dass wir den Blick nach innen lenken, zunächst nur schauen, was ist, uns einfach nur betreffen lassen von dem, was uns inspiriert und bereichert und von dem, was uns Angst macht. Auf diese Weise werden wir den Funken des Taborlichtes entdecken, und es geschieht etwas in uns.. Wir werden ruhiger, gelassener, freudvoller, erfüllter. Vieles schwindet, was uns bisher bestimmt, gequält und bedrückt hat. Wir werden andere Menschen.

Glaubensbekenntnis
Fürbitten: Fastenzeit
 
 
Zur Eucharistiefeier Für einen Augenblick sahen die Jünger einen Schimmer von der verborgenen Herrlichkeit Jesu. Unser Glaube schaut ihn, den geliebten Sohn, in den Gestalten von Brot und Wein auf dem Altar. Die Gemeinschaft mit ihm wird auch unsern Leib, unser ganzes Wesen umwandeln, so dass wir ihm ähnlich werden.
 
 
Gabengebet
Herr, das Opfer, das wir feiern,
nehme alle Schuld von uns.
Es heilige uns an Leib und Seele,
damit wir uns in rechter Weise
auf das Osterfest vorbereiten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
 
Präfation vom 2. Fastensonntag
oder Präfationen für die Fastenzeit
 
 
Kommunionvers
Mt 17, 5
Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe:
Auf den sollt ihr hören.
 
 
Schlussgebet
Herr,
du hast uns im Sakrament
an der Herrlichkeit deines Sohnes Anteil gegeben.
Wir danken dir,
dass du uns schon auf Erden teilnehmen lässt
an dem, was droben ist.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

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