HOCHFEST DES LEIBES UND BLUTES CHRISTI

FRONLEICHNAM

.
ERÖFFNUNGSVERS. PS 81 (80), 17
Er hat uns mit bestem Weizen genährt
und mit Honig aus dem Felsen gesättigt.
Ehre sei Gott


TAGESGEBET
Herr Jesus Christus,
im wunderbaren Sakrament des Altares
hast du uns das Gedächtnis deines Leidens
und deiner Auferstehung hinterlassen.
Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse
deines Leibes und Blutes so zu verehren,
dass uns die Frucht der Erlösung zuteilwird.
Der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Gott dem Vater lebst und herrschst in alle Ewigkeit

..
ERSTE LESUNG
14, 18-20
Er brachte Brot und Wein dar
Lesung
aus dem Buch Génesis.
In jenen Tagen
18brachte Melchísedek,
der König von Salem,
Brot und Wein heraus.
Er war Priester des Höchsten Gottes.
19Er segnete Abram
und sagte:
Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott,
dem Schöpfer des Himmels und der Erde,
20und gepriesen sei der Höchste Gott,
der deine Feinde an dich ausgeliefert hat.
Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.


ANTWORTPSALM     PS
110 (109), 1.2-3.4-5 (KV: 4B)
Kv Du bist Priester auf ewigGL 59,1
nach der Ordnung Melchísedeks. - Kv
1So spricht der HERR zu meinem Herrn: *
Setze dich zu meiner Rechten
und ich lege deine Feinde *
als Schemel unter deine Füße. - (Kv)
2Das Zepter deiner Macht streckt der HERR aus vom Zion her: *
Herrsche inmitten deiner Feinde!
3Dich umgibt Herrschaft am Tag deiner Macht, /
im Glanz des Heiligtums. *
Ich habe dich aus dem Schoß gezeugt vor dem Morgenstern. - (Kv)
4Der HERR hat geschworen und nie wird es ihn reuen: *
Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchísedeks.
5Der HERR steht dir zur Rechten; *
er zerschmettert Könige am Tag seines Zornes. - Kv

ZWEITE LESUNG1 KOR 11, 23-26
Sooft ihr esst und trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.
Schwestern und Brüder!
23Ich habe vom Herrn empfangen,
was ich euch dann überliefert habe:
Jesus, der Herr,
nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot,
24sprach das Dankgebet,
brach das Brot
und sagte: Das ist mein Leib für euch.
Tut dies zu meinem Gedächtnis!
25Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch
und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut.
Tut dies, sooft ihr daraus trinkt,
zu meinem Gedächtnis!
26Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt,
verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
SEQUENZ
1Deinem Heiland, deinem Lehrer,
deinem Hirten und Ernährer,
Zion, stimm ein Loblied an!
Preis nach Kräften seine Würde,
da kein Lobspruch, keine Zierde
seinem Ruhm genügen kann.
Dieses Brot sollst du erheben,
welches lebt und gibt das Leben,
das man heut den Christen weist.
Dieses Brot, mit dem im Saale
Christus bei dem Abendmahle
die zwölf Jünger hat gespeist.
Laut soll unser Lob erschallen
und das Herz in Freude wallen,
denn der Tag hat sich genaht,
da der Herr zum Tisch der Gnaden
uns zum ersten Mal geladen
und dies Mahl gestiftet hat.
Neuer König, neue Zeiten,
neue Ostern, neue Freuden,
neues Opfer allzumal!
Vor der Wahrheit muss das Zeichen,
vor dem Licht der Schatten weichen,
hell erglänzt des Tages Strahl.
Was von Christus dort geschehen,
sollen wir fortan begehen,
seiner eingedenk zu sein.
Treu dem heiligen Befehle
wandeln wir zum Heil der Seele
in sein Opfer Brot und Wein.
Doch wie uns der Glaube kündet,
der Gestalten Wesen schwindet,
Fleisch und Blut wird Brot und Wein.
Was das Auge nicht kann sehen,
der Verstand nicht kann verstehen,
sieht der feste Glaube ein.
Unter beiderlei Gestalten
hohe Dinge sind enthalten.
in den Zeichen tief verhüllt.
Blut ist Trank und Fleisch ist Speise,
doch der Herr bleibt gleicherweise
ungeteilt in beider Bild.
Wer ihm nahet voll Verlangen,
darf ihn unversehrt empfangen,
ungemindert, wunderbar.
Einer kommt und tausend kommen,
doch so viele ihn genommen,
er bleibt immer, der er war.
Gute kommen, Böse kommen,
alle haben ihn genommen,
die zum Leben, die zum Tod.
Bösen wird er Tod und Hölle,
Guten ihres Lebens Quelle,
wie verschieden wirkt dies Brot!
Wird die Hostie auch gespalten,
zweifle nicht an Gottes Walten,
dass die Teile das enthalten,
was das ganze Brot enthält.
Niemals kann das Wesen weichen,
teilen lässt sich nur das Zeichen,
Sach und Wesen sind die gleichen,
beide bleiben unentstellt.
* Seht das Brot, die Engelspeise!
Auf des Lebens Pilgerreise
nehmt es nach der Kinder Weise,
nicht den Hunden werft es hin!
Lang im Bild wars vorbereitet:
Ísaak, der zum Opfer schreitet;
Osterlamm, zum Mahl bereitet;
Manna nach der Väter Sinn.
Guter Hirt, du wahre Speise,
Jesus, gnädig dich erweise!
Nähre uns auf deinen Auen,
lass uns deine Wonnen schauen
in des Lebens ewigem Reich!
Du, der alles weiß und leitet,
uns im Tal des Todes weidet,
lass an deinem Tisch uns weilen,
deine Herrlichkeit uns teilen.
Deinen Seligen mach uns gleich!
Oder:
2Lobe, Zion, deinen Hirten;
dem Erlöser der Verirrten
stimme Dank und Jubel an.
Lass dein Lob zum Himmel dringen;
ihn zu rühmen, ihm zu singen,
hat kein Mensch genug getan.
Er ist uns im Brot gegeben,
Brot, das lebt und spendet Leben,
Brot, das Ewigkeit verheißt,
Brot, mit dem der Herr im Saale
dort beim österlichen Mahle
die zwölf Jünger hat gespeist.
Lobt und preist, singt Freudenlieder;
festlich kehrt der Tag uns wieder,
jener Tag von Brot und Wein,
da der Herr zu Tisch geladen
und dies heilge Mahl der Gnaden
setzte zum Gedächtnis ein.
Was bei jenem Mahl geschehen
sollen heute wir begehen
und verkünden seinen Tod.
Wie der Herr uns aufgetragen,
weihen wir, Gott Dank zu sagen,
nun zum Opfer Wein und Brot.
* Seht das Brot, der Engel Speise,
Brot auf unsrer Pilgerreise,
das den Hunger wahrhaft stillt.
Abrams Opfer hats gedeutet,
war im Manna vorbereitet,
fand im Osterlamm sein Bild.
Guter Hirt, du Brot des Lebens,
wer dir traut, hofft nicht vergebens,
geht getrost durch diese Zeit.
Die du hier zu Tisch geladen,
ruf auch dort zum Mahl der Gnaden
in des Vaters Herrlichkeit.


RUF VOR DEM EVANGELIUMVERS: VGL. JOH 6, 51
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.
Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Halleluja.

EVANGELIUMLK 9, 11B-17
11In jener Zeit redete Jesus zum Volk vom Reich Gottes
und machte gesund, die der Heilung bedurften.
12Als der Tag zur Neige ging,
kamen die Zwölf
und sagten zu ihm: Schick die Leute weg,
damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen,
dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen;
denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort.
13Er antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen!
Sie sagten: Wir haben nicht mehr
als fünf Brote und zwei Fische;
wir müssten erst weggehen
und für dieses ganze Volk etwas zu essen kaufen.
14Es waren nämlich etwa fünftausend Männer.
Er aber sagte zu seinen Jüngern:
Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig lagern!
15Die Jünger taten so
und veranlassten, dass sich alle lagerten.
16Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische,
blickte zum Himmel auf,
sprach den Lobpreis und brach sie;
dann gab er sie den Jüngern,
damit sie diese an die Leute austeilten.
17Und alle aßen und wurden satt.
Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte,
waren es zwölf Körbe voll.

Die  Chance: Eins zu Tausend(1:1000) und das wunderbare Brot

Es ist das große Fest seit dem Mittelalter:  das heilige Brot als der Leib Christi wird in feierlicher Prozession durch das Dorf oder durch die Stadt   getragen  im festen Glauben, dass Gott selbst an den Häusern vorbeigeht und die Bewohner  segnet. Dieser Glaube hat einen großen Einbruch erlitten. Um wieder einen Zugang zu finden zu dem Brot, dass Jesus schenkt, sollten wir einmal nicht auf die weiße Hostie starren, sondern eher auf das, wie das Brot, das Jesus meint, zustande kommt, was mit ihm verbunden ist. Dazu gehören alle Erzählungen, in denen das Brot vorkommt, wo sich alles um das Brot dreht,  was es bewirkt. Auf diesem Hintergrund dürfen wir heute die wunderbare Vermehrung des Brotes betrachten. Es beginnt mit einer Notlage. So viele Menschen, nicht mehr zählbar, die Jesus bis in die einsame Gegend gefolgt sind, die  sich nicht mehr trennen konnten, weil ihnen jede Minute in der Nähe Jesu zur Kostbarkeit wurde. Dann geschieht etwas, das alle bisherigen Vorstellungen von Versorgung ungültig macht.                                                                                                                                                                                                                 Es ist von fünf Tausend Männern die Rede und von fünf Broten. Die Chance, dass alle satt werden, ist eins zu Tausend,(1:1000). Und doch geschiet es. Dabei bleiben noch zwölf Körbe übrig. Jesus setzt das Verhältnis von Wenig und Viel, von Klein und Groß, von Ohnmacht und Macht, von Not und Überfluss außer Kraft. Das würde bedeuten: Wo seine Gesinnung und Kraft Menschen beseelt, wo er da ist, werden sich nicht die Mächtigeren gegen die Schwächeren, die Mehrheit gegen die Minderheit durchsetzen, muss nicht der Gescheitere, der im Reden Gewandteste Recht haben. Denn es geht nicht mehr um Recht haben, sondern um recht sein!  " Die Letzten werden  erste und  die Ersten werden letzte sein"(Mt 20,16),sagt Jesus von den Arbeitern im Weinberg..                                                                         Ein kleines Häufchen Sauerteig kann einen Berg Mehl verwandeln, weil sich seine Kraft in der großen Menge von selbst vermehrt. So ist es auch beim Feuer. Ein Funke hat keinen eigenen Vorrat, aber wenn er auf Brennbares stößt, löst er eine gewaltige Wirkung aus. Es macht  nichts aus, ob in einem Tank zwei oder zehntausend Liter Benzin sind.                                                                                          So hat Jesus die Wirkung seiner Worte mit dem Feuer verglichen: „Feuer auf die Erde zu werfen, bin ich gekommen, und wie wünschte ich, dass es schon brenne"(Lk 12,49), sagt er, als er über die Herausforderung der Nachfolge spricht. Er will ein Feuer anzünden, das von selbst weiterbrennt. „Wer mir nahe ist, ist dem Feuer nahe", ist ein Wort, das nach der Überlieferung bei Origines Jesus zugeschrieben wird.                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Brot, das als Weizenkorn den Weg durch Erde, Sonne, Wind und Wetter, durch die Mühle und durch das Feuer geht, gilt als Substanz des Lebens. Im Brot sind die Mühe der Menschen, die Keimkraft der Erde, die Wandlungskraft des Sauerteigs und die Glut des Feuers gesammelt. So dürfen wir den Werdegang des Menschen Jesus sehen, der diese Stationen des Lebens durchgemacht hat. Wir dürfen annehmen, dass auch in ihm zunächst das Göttliche das heißt seine Gottessohnschaft wie ein Keim war, dann aber alles ausfüllte. In seinem Leiden und in seinem Tod ist er wie durch das Feuer gegangen und so ist er zum Brot des Lebens geworden.                                                                                                                                                                                                                                                                  In diesem Wort ist, auch die Geschichte der Jünger Jesu gespeichert. Mit anderen Worten: die ersten Christen haben vom Namen Jesus wie vom Brot gelebt. Um es deutlicher zu machen. Man kann von einem Ereignis so erfüllt sein, dass man das Essen vergisst. In diesem Sinn gibt es ein Brot, das den Hunger der tieferen Existenz sättigt,  nach geistiger Orientierung, nach Nähe und nach Freiheit, nach Heimat, nach einem Ort, wo man ankommen kann, nach einem Lebensinhalt, der einen bis zum letzten ausfüllt, nach einer endgültigen Sicherheit und Gewissheit, nach Überwindung der Angst. Es gibt eine Sättigung, die all jene kennen, die einmal zutiefst ergriffen wurden:   von der Stille einer Landschaft, von einer Begegnung mit einem Menschen. von einem Gottesdienst, Sie sind still geworden, ehrfürchtig und dankbar. Eine solche Erfahrung schmeckt nach einem seelisch-geistigen Brot, wie es im Johannesevangelium gemeint ist. Der eigene Reichtum wird wie von selbst weitergegeben. Wir werden zum Brot, von dem andere leben. Bis dies möglich ist, bleibt es niemand erspart, in der Not und Zerrissenheit einer Lebenssituation wie durch das Feuer zu gehen. Auf diesem Weg werden wir für einander wie es in einem Gebet von Huub Oosterhuise heißt., „fruchtbar wie die Saat und nahrhaft wie Brot.", 

Glaubensbekenntnis

GABENGEBET
Herr, unser Gott,
wir bringen das Brot dar,
das aus vielen Körnern bereitet,
und den Wein,
der aus vielen Trauben gewonnen ist.
Schenke deiner Kirche,
was diese Gaben geheimnisvoll bezeichnen:
die Einheit und den Frieden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen von der heiligen Eucharistie, S. 423 f.
KOMMUNIONVERSJOH 6, 56
So spricht der Herr:
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,
der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

SCHLUSSGEBET
Herr Jesus Christus,
der Empfang deines Leibes und Blutes
ist für uns ein Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit.
Sättige uns im ewigen Leben
durch den vollen Genuss deiner Gottheit.
Der du lebst und herrschst in alle Ewigkeit.

Array