3. Sonntag der Osterzeit B 14.04.2024

 
 
Eröffnungsvers
Ps 66 (65), 1-2
Jauchzt vor Gott, alle Menschen der Erde!
Spielt zum Ruhm seines Namens!
Verherrlicht ihn mit Lobpreis! Halleluja.
Ehre sei Gott
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
lass die österliche Freude in uns fortdauern,
denn du hast deiner Kirche
neue Lebenskraft geschenkt
und die Würde unserer Gotteskindschaft
in neuem Glanz erstrahlen lassen.
Gib, dass wir den Tag der Auferstehung
voll Zuversicht erwarten
als einen Tag des Jubels und des Dankes.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

.

Erste Lesung   Apg 3, 12a.13-15.17-19

Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt
Lesung aus der Apostelgeschichte
In jenen Tagen
12awandte sich Petrus an das Volk:
13Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr verraten und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen.
14Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders gefordert.
15Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen.
17Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt, ebenso wie eure Führer.
18Gott aber hat auf diese Weise erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündigt hat: dass sein Messias leiden werde.
19Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden.
Antwortpsalm
Ps 4, 2.4 u. 7.8-9 (R: vgl.7b)                                                                                                                                  R Lass dein Angesicht über uns leuchten, o Herr! - R                                                                                               alleluja. - R

2 Wenn ich rufe, erhöre mich,
Gott, du mein Retter!
Du hast mir Raum geschaffen, als mir Angst war.
Sei mir gnädig, und höre auf mein Flehen! - (R)
4 Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen;
der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.
7 Viele sagen: „Wer lässt uns Gutes erleben?"
Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten! - (R)
8 u legst mir größere Freude ins Herz,
als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.
9 In Frieden leg ich mich nieder und schlafe ein;
Denn du allein, Herr, lässt mich sorglos ruhen. - R
Zur 2. Lesung Wer schuldig geworden ist, muss nicht verzweifeln; wir haben einen Mittler bei Gott: den, der die Sünde der Welt auf sich genommen hat. „Er ist die Sühne für unsere Sünden." An diese Ermutigung schließt die Lesung aus dem ersten Johannesbrief eine klärende Warnung an: Christsein heißt zuallererst Christus erkennen: an ihn glauben und an seinem Wort festhalten. Die Treue zu Christus aber bewährt sich in der Bruderliebe.

Zweite Lesung  1 Joh 2, 1-5a

Er ist die Sühne, nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt
Lesung aus der ersten Johannesbrief
1Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.
2Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.
3Wenn wir seine Gebote halten, erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben.
4Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm.
5aWer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet.
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Lk 24, 32
Halleluja. Halleluja.
Herr Jesus, erschließ uns die Schrift!
Lass unser Herz entbrennen, wenn du zu uns redest.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Nachricht vom leeren Grab ist noch keine Osterbotschaft. Erst die persönliche Gegenwart des Auferstandenen und sein helfendes Wort haben den Jüngern die Augen geöffnet. Sie lernen die Schrift verstehen und begreifen die Absicht Gottes in dem, was geschehen ist.

Evangelium  Lk 24, 35-48

So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren,
35erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
36Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
37Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen.
38Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?
39Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.
40Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.
41Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?
42Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch;
43er nahm es und aß es vor ihren Augen.
44Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist.
45Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift.
46Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen,
47und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden.
48Ihr seid Zeugen dafür.

Im Herzen des Lebens

Wenn es um das Thema Tod geht, werden wir meistens unsicher oder betroffen. Die Vorstellung, dass der Tod seinen Schrecken verliert, dass ein Mensch sogar in letzter Gewissheit in Freude sterben kann, weil er Großes erwartet, ist in unserer Zeit fremd; und dass es jenseits dieser Schwelle Raum zum Leben gibt, erscheint vielen absurd. Wir tun uns schwer, den Glauben an den Auferstandenen in unser Weltbild der bloßen Fakten einzuordnen. Wo ist der Auferstandene und wie können wir uns seine neue Seinsweise vorstellen?
Dazu kann ein Wort des libanesischen Dichters Khalil Gibran weiterhelfen, der zum Thema Tod sagt: „Ihr möchtet das Geheimnis des To­des kennen lernen. Aber wie werdet ihr es finden, wenn ihr es nicht im Herzen des Lebens sucht". ' Der Weg in das Herz des Lebens wird uns in der heutigen Erzählung ge­wiesen: Es sind die Worte „Berührt mich und seht". (Lk24, 39) und „er öffnete ihnen die Augen" (Lk24, 43). Es mag paradox klingen, dass wir die Sinne schärfen sollen, um Außersinnliches wahrzunehmen. Genau so ist es aber! Es gibt ein Sehen, das nur flüchtig geschieht, nur registriert, das über die kleinen Kostbarkeiten der Welt hinwegschaut und sich davon nicht berühren lässt. Ein anderes ist es, wenn jemand in den Augen des geliebten Menschen die ganze Schönheit und Kraft der Begegnung und des Daseins wahrnimmt. Es ist eine Art des Erkennens, die auch in einem Gedicht eines japanischen Zen-Meisters aufscheint. Es handelt von einer einfachen Blume an einer Hecke. In ihr sieht der Erleuchtete alle Pracht und Herrlichkeit der Welt. Aus jedem Blütenblatt kann er das Geheimnis des Lebens lesen. Das ist ein Sehen auf einer ganz anderer Ebene. Suzuki, der Verfasser des Buches, aus dem das Zitat stammt, meint dazu, es sei mit dem verwandt, was die Christen göttliche Liebe nennen.
Das Sehen, Hören, Berühren, das uns zutiefst nahe geht, erreicht das „Herz des Lebens", von dem der libanesische Dichter spricht. Und genau dort erkennen und finden die Jünger den Aufer­standenen! Es geschieht in der Art, wie sie miteinander reden, als sie noch erschüttert, zuinnerst bewegt, mit Tränen in den Augen berichten. Es gibt ein Reden an der Oberfläche, wo wir einander gar nicht in die Augen schauen und wo aneinander vorbeigeht, was wir äußern. Und es gibt den dichten Austausch im Gespräch, geprägt von einer wohltuenden und befreienden Atmosphäre, wo jeder interessiert voll dabei ist, wo es jedem wohl ist ums Herz.In dieser Tiefe unserer Gedanken und Worte ist Christus gegenwärtig. Andererseits drängen wir Gott aus unserer Mitte, wenn wir alles daransetzen, den andern mit Argumenten niederzuringen, ihm seine Meinung auszureden und ihm unsere Ideen und Ängste überzustülpen versuchen, statt ihn zu verstehen. Immer dort, wo Menschen mit ihrer Geschichte, ihren Gefühlen, Erfahrungen und Überzeugungen übergangen werden, vertrei­ben wir Gott aus unseren Familien, Gemeinschaften und auch aus der Kirche.

unwahrscheinlich für Kritische
Die Berichte über die Erscheinungen des Auferstandenen klingen phantastisch, unwahrscheinlich für das kritische Auge, das nur die Oberfläche des Daseins wahrnimmt. Jesus hat die Augen sei­ner Jünger geöffnet, sodass sie das Leben von der ganz anderen Seite zu betrachten lernten. Da gewinnen die alltäglichen Dinge wie Essen und Trinken eine neue Dimension. Wir berühren darin die Mitte der Welt. Wir schöpfen aus dem Reichtum der Mutter Erde, die Jesus in ihr Herz aufgenommen hat, und geben diesen Reichtum und uns selbst dem Schöpfer zurück. So wurde jener elementare Vorgang, der uns das Leben in dieser Welt sichert, zum heiligen Mahl, zur Eucharistie, wo Christus mit uns isst und trinkt, wo wir ihn berühren, wo er uns die Augen öffnet.

anders im Herzen des Lebens                                                                                                                                Wer im Herzen des Lebens weilt, sieht, hört, isst und trinkt anders: aus der Fülle. Er sieht die Schönheit, wo andere achtlos vorüber hasten. Er hört die Untertöne des Gesagten, die Geschichte der Worte, die Leiden, die sie ausdrücken, und den Trost, den sie spenden; er isst und wird satt mit Wenigem, weil er seinen Hunger nach Erfüllung und Freude nicht mit dem leiblichen Hunger verwechselt. Sein Körper weiß, was er braucht. Essen und Trinken werden nicht zum Ersatz für das, wonach unsere Seele hungert.

Die Botschaft von Ostern lautet deshalb: Traut den Sinnen! Fangt damit an, bewusster wahrzunehmen, was ist: das Licht, die Augen der Menschen, die Farben der Blumen, das blühende Gras! Und ebenso das, was in euch ist: die Trauer, die Einsamkeit, die Funken der Sehnsucht, der Hoffnung und der Freude! Und dort werdet ihr Christus entdecken, im Herzen des Lebens, in der  Mitte der Welt!

Glaubensbekenntnis
Fürbitten
Gabengebet
Allmächtiger Gott,
nimm die Gaben an,
die deine Kirche in österlicher Freude darbringt.
Du hast ihr Grund gegeben zu solchem Jubel,
erhalte ihr die Freude bis zur Vollendung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen für die Osterzeit
Kommunionvers
Lk 24, 46-47
Es steht geschrieben: Der Messias wird leiden
und am dritten Tag von den Toten auferstehen,
und in seinem Namen wird man allen Völkern
die Bekehrung predigen,
damit ihre Sünden vergeben werden. Halleluja.
Schlussgebet
Ewiger Gott,
du hast uns durch die Ostergeheimnisse erneuert.
Wende dich uns voll Güte zu
Und bleibe bei uns mit deiner Huld,
bis wir mit verklärtem Leib
zum unvergänglichen Leben auferstehen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Für den Tag und die Woche
Von Gott geliebt Wie die Schrift bezeugt, hat Jerusalem die Zeit seiner Heimsuchung nicht erkannt, und ein großer Teil der Juden hat das Evangelium nicht angenommen, a nicht wenige haben sich seiner Ausbreitung widersetzt (vgl. Röm 11,28). Nichtsdestoweniger sind die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von Gott geliebt um der Väter willen; sind doch seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich. Mit den Propheten und mit dem Apostel Paulus erwartet die Kirche den Tag, der nur Gott bekannt ist, an dem alle Völker mit einer Stimme den Herrn anrufen und ihm „Schulter an Schulter dienen" (Zef 3,9). (II. Vatik. Konzil, Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, 4)